Man sagt, MTB sei die Freiheit auf zwei Rädern. Singlespeed MTB öffnet das Tor zu endlosen Horizonten der Selbsterkenntnis. Ohne sich ständig auf die Arbeit des Schaltwerkes konzentrieren zu müssen, befreit man seinen Geist aus dem Käfig der technischen Details. Die Grenzen zwischen dem Fahrrad und dem Fahrer verschwinden. Man wird zu einer untrennbaren Einheit mit seinem Bike.

Diejenigen von uns, die in den 90ern schon da waren, haben es miterlebt: Jeder, aber wirklich jeder musste damals ein Mountainbike fahren. Rennrad war etwas für Streber und Alte. Und alt wollte damals keiner sein.

Das war die Freiheit pur: Jeden Samstag – Sonntag nimmst du dein Bike und fährst zum Treffpunkt mit anderen Verrückten um den ganzen Tag Trails zu fahren. Wenn es im Sommer zu heiß war um zu biken, dann ging es zum Strand und auf dem Weg nach Hause an einer Eisdiele vorbei. Im Winter, wenn man der Kälte nicht mehr trotzen konnte, fuhr man zu einem Laden, füllte seinen Rücksack mit Keksen, Chips und Bier und guckte auf DVDs, wie die Jungs in Kalifornien mit fantastischen Blicken über den Ozean Richtung San Francisco flowig sandige Trails runter rocken. Es wurde laut und ernsthaft diskutiert, was sollte wohl besser sein, SunTour Federgabel oder Lefty, SRAM oder Shimano.

Und da gab es einen, der nichts von all dem wollte. Ohne Federgabel. Ohne Schaltung. Leicht, steif und zuverlässig. Sein Name ist Marcel Hahn. Ohne ihn wäre das Singlespeed nichts weiter geblieben als ein lustiges Bike zum Brötchen holen. Nichts fürs Gelände, keine MTB-Rennmaschine, nichts für die Alpen.